Vera Alentova ist eine berühmte Film- und Theaterkünstlerin. Ihre bekannteste Rolle war Jekaterina Tichomirowa in dem Film "Moskau glaubt nicht an Tränen". Aber mit ihrer Teilnahme erhellte sie Dutzende weiterer herausragender Filme. Mehr als ein halbes Jahrhundert hält sie dem nach A. S. Puschkin benannten Moskauer Dramatheater die Treue, in dessen Produktionen sie Hunderte von Rollen spielte. Ihr Schicksal und ihre Karriere sind eng mit den Aktivitäten des berühmten Regisseurs Vladimir Menshov verbunden, denn aus ihrem kreativen Tandem wurde eine wahre Liebe. Und ihre gemeinsame Tochter Julia Menshova wurde eine nicht minder erfolgreiche Schauspielerin als ihre Star-Eltern.
Kindheit und Jugend
Vera Valentinovna wurde am 21. Februar 1942 in der Kleinstadt Kotlas geboren. Ihr Vater, ihre Mutter und ihre Großmutter waren Theaterkünstler, und so wuchs das Mädchen von klein auf im Theatergerüst auf. Viel Zeit musste sie allein verbringen, aber das störte das kleine Mädchen nicht: Sie fand immer ein Hobby, erfand Geschichten, schrieb Geschichten, las Bücher, analysierte Texte. Das lehrte sie Disziplin und Unabhängigkeit.
Als das Mädchen 4 Jahre alt war, starb ihr Vater. In der armen Nachkriegszeit reichte schon eine einfache Erkältung, um schwere Komplikationen zu bekommen und zu sterben. Nach dem Tod des Vaters wurde es für die Mutter sehr schwierig: Sie arbeitete im Theater, wo der Lohn oft verspätet ausgezahlt wurde, dann in einer Fabrik, und wenn sie nachts nach Hause kam, nähte sie. Aber selbst diese Arbeit reichte nicht für ein normales Leben.
Die Familie Alentova lebte in ärmlichen Verhältnissen, Spielzeug hatte sie nicht, und der Geschmack von Süßigkeiten war ihr fremd. Die Garderobe bestand aus ein paar Sachen, die ihre Mutter aus alter Unterwäsche genäht hatte. Trotz alledem betrachtet Vera Valentinovna ihre Kindheit heute nicht als unglücklich. Sie konnte sich an kleinen Dingen erfreuen und die Liebe der anderen genießen.
Ihr Debüt auf der Theaterbühne hatte sie im Alter von 8 Jahren. Damals nahm ihre Mutter sie mit zur Probe, und dabei stellte sich heraus, dass eine junge Künstlerin erkrankt war und dringend einen Ersatz brauchte. Vera ging an ihrer Stelle und, wie die Schauspielerin sagt, "in diesem Moment und fing sich den Theaterbazillus ein". Von klein auf spielte sie zusammen mit anderen Kindern auf dem Hof Theater und erfand Kostüme.
Als Kind zogen sie und ihre Mutter viele Male um. Sie lebten in der Ukraine, in Usbekistan, im Altai.
Als das Mädchen 15 Jahre alt war, heiratete ihre Mutter zum zweiten Mal. Der Stiefvater war ein Künstler und erkannte sofort das schauspielerische Talent seiner Stieftochter. Doch die Mutter bestand darauf, dass die Tochter Ärztin wurde. Die Versuche, ein Medizinstudium aufzunehmen, waren nicht erfolgreich. Doch mit Hilfe ihres Stiefvaters folgte sie ihrem Traum und wurde in das Hilfsteam des Barnauler Dramatheaters aufgenommen. Zu dieser Zeit war die Zulassung von Dokumenten für Theateruniversitäten bereits beendet. Ohne aufgenommen zu werden, arbeitete Alentova ein Jahr lang in der Mélange-Fabrik.
1961 machte sich Vera auf, Moskau zu erobern. Sie reichte ihre Unterlagen bei allen theatralischen Bildungseinrichtungen ein und wurde in das Schulstudio des Moskauer Kunsttheaters aufgenommen. Dieser bedeutsame Tag, an dem sie ihren Nachnamen auf der Liste der Studenten sah, teilte ihr Leben in ein "Vorher" und ein "Nachher".
Das Studium und eine schicksalhafte Begegnung
Die Theaterschule wurde für sie zum Vergnügen: Sie strengte sich an, las viel, probte Tag und Nacht - sie steckte ihre ganze Kraft in ihr Studium. Für ihr Privatleben hatte sie nicht genug Zeit, aber das Mädchen war sehr glücklich.
Schon im ersten Jahr traf sie auf den nach Ansicht der Lehrer wenig vielversprechenden Studenten Vladimir Menshov. Aber Vera sah in ihm einen inneren Kern, Aufrichtigkeit, seine eigene Sicht der Dinge. Sie waren lange Zeit befreundet, und alle waren überrascht, dass eine der besten und begabtesten Studentinnen in einem talentlosen jungen Mann mit einem unattraktiven Äußeren fand. Und sie hing mit ganzer Seele an ihm. Er umwarb seine Herzensdame lange und schön, und am Ende des zweiten Jahres heiratete das Paar.
Mit dem Erhalt der Diplome im Jahr 1965 begann für Vera und Vladimir ein echtes Erwachsenenleben voller unangenehmer Überraschungen, Höhen und Tiefen, Glück und Enttäuschungen.
Theater und Kino
Unmittelbar nach ihrem Abschluss wurde Alentova in die Truppe des Moskauer Puschkin-Theaters aufgenommen. Fast vom ersten Tag an wurde ihr die Hauptrolle in der Produktion "Schokoladensoldat" anvertraut. Sie brillierte in diesem Stück, und dann in einem anderen, und noch einem ... Sehr schnell wurde Vera eine der führenden Schauspielerinnen des Theaters.
Sie spielte brillant. Man gab ihr dramatische und charakteristische Bilder, sie konnte zart und sinnlich, stark und beispiellos sein. Ihr schwindelerregender Erfolg rief unter den Kollegen Neid hervor, so dass nicht nur einmal im Theater verschiedene Gerüchte und erfundene Geschichten über die Künstlerin kursierten.
Doch trotz allem verlangte das Talent nach Verwirklichung. Und eine Szene war nicht genug. Die ersten kinematografischen Versuche, sich zu erklären, waren nicht erfolgreich. Die nächsten 10 Jahre widmete sie sich ganz dem Theater und füllte ihre kreative Biographie jährlich mit ein paar Kultwerken auf.
Fatal war 1979. Dann kam der Erfolgsfilm "Moskau glaubt nicht an Tränen" in die Kinos, in dem Vera Alentova eine der Hauptrollen spielte. Der Film sorgte nicht nur in Russland, sondern auch im Weltkino für Furore. Das Werk gewann einen Oscar, und unsere Heldin wurde mit dem Staatspreis der UdSSR ausgezeichnet und gewann in der Nominierung "Beste Schauspielerin".
Nach einem solchen Erfolg überhäuften die Regisseure die Künstlerin mit Einladungen. Seitdem sind viele Meisterwerke mit Alentova in der Titelrolle auf die Leinwand gekommen. Sie wurde zu einem Idol und zur Verkörperung der besten schauspielerischen Qualitäten.
In den Filmen, in denen sie heute mitspielt, ist sie ein Vorbild. Zugegeben, nicht mehr so oft, denn das Alter fordert seinen Tribut.
Seit 2009 arbeitet sie als Dozentin für Schauspiel an der Allrussischen Staatlichen Universität für Kinematographie, die nach S. A. Gerasimov benannt ist, und gibt dort bis heute ihre Erfahrungen und ihr Wissen an Studenten weiter.
Familienstand
Über das Privatleben von Vera Alentova gibt es nicht viel zu berichten. Vladimir Menshov war ihr einziger Mann. Er wurde ihr Ehemann als Student, nach dem Abschluss des Moskauer Kunsttheaters, lebten sie einige Zeit getrennt. Dann kamen sie wieder zusammen und trennten sich. Das Schicksal führte sie am Filmset zusammen, denn im Tandem leisteten sie fantastische Arbeit, die beiden Erfolg brachte.
Mit dem Erscheinen einer Tochter Julia trennte sich das Paar. Der Vater kam oft zu seinen Verwandten, reiste dann aber wieder ab. Und erst als das Mädchen in die erste Klasse kam, fand die Familie wieder zusammen. Vera und Vladimir überwanden gemeinsam viele Schwierigkeiten und Nöte, erlebten Tausende von schönen Momenten in ihrem gemeinsamen Leben. Ihre schöpferische Dynastie setzte sich in ihrer einzigen Tochter Julia fort, die als Künstlerin nicht weniger berühmt wurde als ihre Mutter.
Heute tritt Alentova nicht mehr so oft in der Öffentlichkeit auf, aber auch das "stille Alter" ist nicht ihr Thema. Im Jahr 2018 spielte sie in dem Film "Ampire V" und bestätigte einmal mehr, dass das Talent des Alters nicht unter Kontrolle ist. Was uns sonst noch an der Schauspielerin erfreut, erfahrt ihr im Künstlerkatalog auf der Website kontramarka.de.
Filmografie (Auswahl):
1965 - "Tage des Fliegens"
1977 - "Geburt"
1979 - "Moskau glaubt nicht an Tränen".
1982 - "Zeit der Besinnung"
1984 - "Zeit der Sehnsucht"
1987 - "Morgen war Krieg
1994 - "Der Bräutigam von Miami
1995 - "Shirley, Shirley".
2000 - "Der Neid der Götter
2004-2007 - "Balzakovs Zeitalter oder Alle Männer sind ihr eigenes..."
2007 - "Und ich liebe immer noch"
2010 - "Gottes Geschenk"
2014 - "Happy Eighth of March, Men!"
2014 - "Die Straße ohne Ende"
2018 - "Ampire V"